Frauen verdienen mehr!

Veröffentlicht am 19.03.2007 in Allgemein

Auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld und der SPD Gundelsheim referierte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Bayern, Adelheid Rupp, zum Internationalen Frauentag über das Thema „Frauen verdienen mehr“.
Offiziell begrüßt wurden die Abgeordneten durch die zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Gundelsheim Christine Ziegler (SPD).

Für die Münchner Abgeordnete Adelheid Rupp stand das Problem der Lohndiskriminierung im Mittelpunkt ihrer Ausführungen. So bekommen Frauen für vergleichbare Tätigkeiten durchschnittlich 23% weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. „Dies geschieht überall in Deutschland, damit auch in Bayern und in der Region Bamberg“, so Rupp, „obwohl Lohndiskriminierung eindeutig verfassungswidrig ist“. Artikel 168 der Bayerischen Verfassung stellt eindeutig klar: ‚Männer und Frauen erhalten für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn’. Sie verlangte von der Bayerischen Staatsregierung endlich ihren Verfassungsauftrag ernst zu nehmen und effektive Maßnahmen zu ergreifen. Das in vielen Arbeitsverträgen festgelegte „Lohngeheimnis“ darf es für die Juristin nicht weiter geben, und sie forderte dazu auf, endlich gesetzgeberische Maßnahmen dagegen einzuleiten. Gescheitert sind für sie auch die bisherigen Bemühungen, über eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft zu einer Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt zu kommen. In Bayern sind nur 24% der Beschäftigten in der ersten und nur 34% in der zweiten Führungsebene Frauen. Für skandalös hält sie die Tatsache, dass Frauen in Bayern im Durchschnitt fast 500 Euro weniger Altersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten.

Forderung nach Mindestlohn
In der anschließenden Diskussion wurde von den Anwesenden intensiv über das Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiert und auf die fehlenden qualifizierten und bedarfsorientierten Betreuungsmöglichkeiten, insbesondere im ländlichen Bereich, hingewiesen. Ehegattensplitting, Elterngeld und das häufige Abgleiten von Frauen in den Niedriglohnsektor selbst in Bereichen in denen sie besonders stark vertreten sind waren ebenso Thema wie auch die Tatsache, dass Altersarmut überwiegend „weiblich ist“. Breite Zustimmung fand die Forderung nach einem existenzsichernden Mindestlohn für alle Branchen von mindestens 7,50 € pro Stunde.

Abschließend rief die Betreuungsabgeordente des Stimmkreises Bamberg-Stadt Susann Biedefeld im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen die zahlreich erschienenen Kommunalpolitikerinnen auf, sich wieder aktiv an den Listenaufstellungen zu beteiligen und zu kandidieren. „Die seit 1988 gültige Frauenquote in der SPD ist ein Meilenstein, der uns einen großen Schritt weitergebracht hat, hin zu einer gerechteren Teilhabe von Frauen am politischen Leben“.